Bist du ein Aktientyp?
Keine Scheu vor Aktien: Auch junge Leute beschäftigen sich mit Wertpapieren. Dabei stehen sie oft vor der Frage: Wie viel Prozent ihres Vermögens sollten sie in welche Anlageform stecken?
Fast 9 Millionen Bundesbürger besitzen aktuell laut einer Umfrage auf Statista.de Aktien. Damit stieg im Vergleich zum Jahr 2016 der Anteil um eine Million. Obwohl die Aktienlandschaft in Deutschland durch Schlagzeilen wie den Betrugsfall Wirecard belastet ist, sind Investitionen in diesem Bereich oft eine langfristig Erfolg versprechende Anlage.
Eine Regel – die optimale Rezeptur?
Alles was du zum Einstieg brauchst, sind ein langer Atem und das Vertrauen in den Aktienmarkt. Des Weiteren benötigst du natürlich das nötige Kapital und eine optimale Aktienquote. Diese Kennzahl steht für den Anteil von Aktieninvestments am Gesamtportfolio. Dabei gibt es verschiedene Ansätze, diesen Anteil zu berechnen. Häufig liest man von der Formel: Aktienquote gleich 100 minus Lebensalter.
Demnach müsste ein 20-Jähriger sein Geld zu 80 Prozent in Aktien stecken, während ein Fünftel in Anleihen liegt. Mit 60 bestünde das Portfolio dagegen nur noch zu 40 Prozent aus Aktien, während sicherere Papiere in diesem Lebensabschnitt die Vorherrschaft übernähmen. In der Finanzbranche ist diese Formel stark verbreitet und besonders für junge Anleger interessant, da man davon ausgeht, dass durch die lange Anlagezeit ein höheres Risiko in Kauf genommen werden kann. Bekannt ist auch die 70:30-Regel. Dabei werden 70 Prozent in Aktien und 30 Prozent in Anleihen oder Festgeld angelegt.
Individuelle Faktoren berücksichtigen
Allerdings sind solche Regeln stark vereinfachend. Die Höhe der Aktienquote sollte sich grundsätzlich nach drei persönlichen Faktoren richten: nach der Höhe des Gesamtvermögens, des Anlagehorizonts und der persönlichen Risikoeinstellung. Somit stehst du als junger Anleger vor drei Überlegungen:
- Was sind deine genauen Sparziele und dein persönlicher Anlagehorizont?
- Wie viel Geld kannst du in Aktien investieren?
- Wie viel Risiko bist du bereit zu übernehmen?
Während die einen für den obligatorischen Notgroschen sparen, wollen andere später ihre Rentenlücke schließen. Wie du diese berechnen kannst, erfährst du übrigens hier. Grundsätzlich ist es wichtig zu wissen, wie viel Geld du später genau benötigst. Der Anlagehorizont spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Kaufst du Aktien primär mit dem Ziel, diese schnell wieder zu verkaufen oder möglichst lange zu halten und von langfristigen Kursgewinnen und Dividenden zu profitieren? Auch dies beeinflusst die Wahl der Anlagesumme.
Gesamtvermögen und Job-Situation betrachten
Du kannst Geldanlagen nach „sicher“ und „risikoreich“ einteilen. So ist etwa ein Bauspar- oder Riestervertrag sicher, während Wertpapiere riskanter wären. Hast du bereits risikoreich investiert, lohnt es sich, beim weiteren Anlegen auf mehr Sicherheit zu setzen. Liegt dein Geld in sicheren Verträgen, hast du mehr Spielraum für das Risiko in andere Investments.
Pass aber auf, dass du dich nicht übernimmst und überschuldest: Die Bedienung von Krediten hat auf jeden Fall Vorrang. Erst wenn dann noch Geld zum Sparen bleibt, kannst du es in Aktien investieren. Überlege Dir auch, wie sicher dein Einkommen oder dein Job ist. Welche Qualifikation hast du und wird diese in Zukunft noch relevant sein? Wie sieht die wirtschaftliche Lage deines Arbeitgebers aus? Und: Bist du selbstständig oder angestellt? Auch das sollte sich auf dein Anlageverhalten auswirken.
Dein Gesamtvermögen kann ebenso durch kurz- und mittelfristige Ziele beeinflusst werden: Wenn du vorhast, dir in naher Zukunft ein Auto, eine eigene Wohnung oder einen Traumurlaub zu gönnen, solltest du als Berufsanfänger beispielsweise nicht auf Aktien, sondern besser auf risikoärmere Anlageformen setzen.
Der Beitrag Bist du ein Aktientyp? erschien zuerst auf Der Sparkasseblog.
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