Stella in London – Fomo Teil 1

Stella in London – Fomo Teil 1

Jeder kennt es oder hat es schon einmal erleben dürfen. Man muss „erwachsenen Dinge“ tun und hat daher keine Zeit für die Sachen, die einem eigentlich viel mehr Freude bereiten würden. Doch das stand natürlich nicht im Beipackzettel, als wir alle von Minderjährig in Erwachsen gewechselt haben. Dazu kursiert im Internet gerade folgender Kommentar: „Hi, I’ve finished my free trail of adulthood and I’m no longer interested. Is there a manager I can speak to?“

Fomo ist die Bezeichnung für fear of missing out und beschreibt Situationen, bei denen man das Gefühl hat ein ungewöhnliches Erlebnis, eine soziale Interaktion, ein befriedigendes Ereignis zu verpassen oder schlichtweg nicht mehr auf dem Laufenden zu sein. Ein durchaus gängiges Phänomen in einer Stadt voller Möglichkeiten, Neuem und Aufregendem. Ich hatte von einer Freundin erfahren, dass Lego ein Café aus Legosteinen direkt neben der Themse aufgebaut hatte. Alles, aber wirklich auch alles, sollen sie aus Lego gemacht haben. Das muss man doch sehen! Und dann sollte dort auch noch Chris Pratt persönlich als Barista arbeiten. Wie kann man sowas nur verpassen? Man kann! Ich bin der lebende Beweis dafür, dass man sich einen kostenfreien Kaffee von Chris Pratt entgehen lassen kann. Die „erwachsenen Dinge“ gingen vor.

Dafür habe ich unheimlich viele andere schöne Aktivitäten miterlebt. Das muss man doch jetzt sagen, oder? Eine verpasste Gelegenheit macht jedoch die anderen erlebten Gelegenheiten nicht schlechter. Die Hidden Tour vom TfL beispielsweise ist einmalig. Mit den Hidden Tours kann man in alte Zeiten eintauchen, geschlossene Untergrund-Stationen angucken, sehen was damals als modern galt und wie die Menschen früher von A nach B gekommen sind. Die Tickets sind rasend schnell ausverkauft und ich hatte einfach mal so zwei der letzten fünf Tickets in meinen Warenkorb geschoben. Wer mich begleitet war noch nicht klar, doch die Touren sind beliebt und von daher war mir klar, ich müsste nicht lange nach einer Begleitung fragen. Eine Person zu fragen hat im Endeffekt vollkommen ausgereicht! Nun kann ich sagen, ich habe dort gestanden wo The Darkest Hour mit Gary Oldman gedreht wurde. Wo Sherlock Holmes seine Bombe in der Tube entschärft hat und wo ein unheimlich grässliches Musikvideo gedreht wurde. Ich muss gestehen, den Interpreten und den Musiktitel habe ich vergessen. An den Rest kann ich mich aber umso besser erinnern.

Es hat mich beeindruckt, im gleichen Wagon zu sitzen, wie einst ein Schauspieler, den ich als Harry-Potter-Generation, einfach genial finde. Und wer mich kennt, der weiß, dass meine Neugierde Sherlock Holmes Konkurrenz machen kann. Nur die Kombinationsfähigkeit muss ich noch etwas verbessern.

Eine interessante Information habe jedoch auch noch mitgenommen. Die Station, die ich besucht habe, wurde mit 6 Fahrstühlen ausgestattet, da man mit unheimlich vielen Reisenden gerechnet hatte. Der erste Zug zu der Station war leer, genauso wie der Zweite. Im dritten Zug befand sich ein Passagier, der sich verirrt hatte. Die Station wurde in den folgenden Jahren nicht annähernd so häufig benutzt, wie zuvor einkalkuliert wurde. Schlussendlich wurde sie geschlossen und wird heute für Übungsmaßnahmen, Dreharbeiten und für Materialtests genutzt. Ein positiver Fun-Fact für uns ist demnach, dass es auch in anderen Ländern Fehlkalkulationen gibt.

 

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