Wie Sie ausrangierte Smartphones sinnvoll nutzen

Bei vielen Verträgen mit einem Mobilfunkprovider hat der Kunde alle zwei Jahre das Recht, ein neues Handy auszusuchen. Einige der alten Geräte werden als Zweithandy weitergenutzt, doch viele landen im Müll. Das muss nicht sein. Wie sich ausrangierte Smartphones sinnvoll nutzen lassen.

Samsung Galaxy S9, iPhone 8, Huawei P20 Pro: Jedes Jahr wirft jeder Hersteller neue Mobiltelefone auf den Markt. Doch was passiert mit den Altgeräten? Der Großteil der Smartphones landet im Wertstoffhof, in Schubladen oder im Hausmüll. Rund 100 Millionen alte Handys verstauben laut Branchenverband Bitkom in deutschen Wohnungen – vom Klapphandy bis zum erst im Vorjahr gekauften Smartphone.
Wer sich von seinem Altgerät nicht trennen mag, kann es anderweitig nutzen. Dafür gibt es viele interessante Möglichkeiten. Ein Überblick:

  • Überwachungskamera: Smartphones haben oft hervorragende Linsen. Wer zum Beispiel sein altes Gerät als sogenannte Netzwerkkamera nutzen möchte, muss lediglich eine App wie zum Beispiel IP Webcam oder Manything installieren. Damit kann etwa auf Urlaubsreisen die eigene Wohnung aus der Ferne überwacht werden. Die Software erkennt Bewegungen und alarmiert dann den Besitzer. Die Aufnahmen können mit gängigen Videoplayern angesehen werden. Alternativ kann mit derartiger Software das Handy auch als Webcam genutzt werden – die eingebaute Kamera ist meist besser als die gängiger Laptops.
  • Babymonitor: Auch der eigene Nachwuchs lässt sich mit dem Altgerät immer im Blick behalten. Apps wie Baby Monitor kontrollieren den Lärmpegel. Schreit das Baby, wird automatisch ein Anruf ausgelöst.
  • Reisehandy: Auf Auslandsreisen in Nicht-EU-Ländern lohnt es sich meist, eine lokale Sim-Karte für das Zweitmodell zu kaufen. Mit dieser lassen sich die meist günstigeren örtlichen Tarife nutzen, um günstiger in die Heimat anrufen zu können. Manchmal reicht das ersparte Geld für ein nagelneues Smartphone. Besonders praktisch sind ausrangierte Dual-Sim-Handys mit Platz für zwei Karten. In diesem Fall lohnt es sich, teure neue Modelle ganz daheim zu lassen.
  • Navigationsgerät: Nicht wenige Menschen verlassen sich beim Autofahren auf die Wegbeschreibungen des Handys. Manche vergessen, das Gerät am Fahrtziel mitzunehmen. Allein deshalb lohnt es sich, Routen mit dem Altgerät als fixes Dauer-Navi im Auto anzeigen zu lassen.
  • Musikplayer: Am häufigsten werden die Altgeräte wohl daheim als MP3-Player und Internetradio genutzt – und so zur stationären Musikanlage. Mit einer vernünftigen Dockingstation gepaart, gibt es satten Klang für wenig Geld.
  • Fernbedienung. Fast alle neueren Fernseher lassen sich per App mit Smartphones der letzten Jahre kontrollieren. Dabei bieten sie oft eine deutlich bessere Navigation als die klobigen traditionellen Fernbedienungen. Doch nicht nur das TV-Gerät hat man so im Griff, auch viele Spielekonsolen und Entertain-Receiver.
  • Spielgerät und Mäusekino. Gerade Kinder freuen sich, wenn Sie auf dem Smartphone spielen können – etwa auf längeren Reisen. Auch dafür ist das Altgerät ideal, hat es doch mehr Rechenleistung als die Nasa bei ihrer ersten Mondlandung. Auch Filme lassen sich so gut anschauen.

Wer sein altes Handy doch lieber entsorgen will und den Weg zum Wertstoffhof scheut, kann es auch kostenlos beim Elektrohändler abgeben. Zudem können alte Handys oft noch in Entwicklungsländern genutzt werden. Vor einer Weitergabe an Dritte sollten allerdings alle persönlichen Daten entfernt werden.

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