Xing und LinkedIn – brauchst du das?

 

Du hast gerade deine berufliche Karriere gestartet und fragst dich, ob du Profile bei Xing und LinkedIn brauchst? Es wird sich lohnen. Denn diese Plattformen sind nicht für Freundschaften, sondern für berufliche Beziehungen gedacht. Deshalb werden sie auch auf eine andere Weise genutzt. Das Zauberwort lautet: Netzwerken!

Neue Arbeit, neue Gesichter

 

Mit dem Beginn deines ersten Jobs trittst du in ein komplett unbekanntes Universum mit neuen Kontakten ein. Das beginnt direkt mit den Kollegen, mit denen du täglich zusammenarbeitest. Aber natürlich lernst du immer wieder weitere Mitglieder deiner Branche kennen. Da gibt es das interessante Pausengespräch mit dem Kollegen aus einer Filiale in einem anderen Bundesland, den du auf einer Fortbildung kennengelernt hast. Oder den Berater, mit dem du über euren Lieblingsverein diskutiert hast. Mit solchen Menschen baut man keine tiefe Freundschaft auf. Doch wenn du mit ihnen minimal in Kontakt bleibst, können solche Verbindungen noch große Auswirkungen haben. Plattformen wie Xing oder LinkedIn helfen dabei.

Die Möglichkeiten eines Netzwerks

 

Natürlich wird sich ein neuer Xing-Kontakt nicht am nächsten Tag melden und dir die berufliche Chance deines Lebens präsentieren. Doch mit der Zeit kannst du ein einzigartiges Netzwerk aufbauen. Das liegt nicht an den Kollegen, die du jeden Tag siehst, sondern an flüchtigen Bekanntschaften und alten Kollegen. Die Bedeutung solcher sogenannter schwachen Verbindungen ist schon lange vor dem Social-Media-Zeitalter bekannt gewesen. Der Soziologe Mark Granovetter hat darüber bereits vor über 40 Jahren geschrieben. Die Idee: Flüchtige Bekanntschaften gewähren Zugang zu anderen Gruppen und deren Wissen und Möglichkeiten. Besonders wichtig ist dabei die Pflege bestehender Kontakte. Aber Vorsicht: Nutze sie nicht einfach aus. Jemand, der dir einen Gefallen nach dem nächsten tun soll, hat dazu irgendwann keine Lust mehr. Es ist ein Geben und Nehmen.

Dieser Nutzeffekt funktioniert auch umgekehrt: Über eine kurze Bekanntschaft mit dir kannst du andere mit deinen Kontakten vermitteln. Im Laufe einer Karriere kann diese Position zu einer wichtigen Kompetenz ausgebaut werden. Wer ein ganzes Netzwerk an wichtigen Kontakten in einer Branche vorweisen kann, bietet einem potenziellen Arbeitgeber mehr als seine Fähigkeiten und Erfahrungen. Dieser Vorteil ist in manchen Bereichen größer, in anderen kleiner. Gerade in Branchen wie der Finanz-, IT- und Automobilwelt können sich Profile mit vielen Verbindungen lohnen.

Kontakte knüpfst du im echten Leben

 

Allerdings sind berufliche soziale Plattformen kein Ersatz für das tatsächliche Kennenlernen neuer Kontakte. Der Chef deines Traumunternehmens wird wohl kaum deine Kontaktanfrage annehmen, wenn er nicht weiß, wer du bist. Xing und LinkedIn dienen eher als Verstärker deines Netzwerks. Ohne sie tun flüchtige Bekanntschaften das, was flüchtige Bekanntschaften eben tun: Sie verflüchtigen sich – und damit auch viele Möglichkeiten.

 

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