Befriedigendes Geschäftsjahr mit solidem Ertrag
Das abgelaufene Geschäftsjahr war geprägt von den anspruchsvollen Themen „anhaltende Niedrigzinsphase“ sowie „zunehmende regulatorische Anforderungen“. „2016 war für uns ein befriedigendes Geschäftsjahr mit einer soliden Ertragslage. Vor dem Hintergrund der Rahmenbedingungen sind wir mit der Geschäftsentwicklung zufrieden“, fasst der Vorstandsvorsitzende Rainer Burghardt das abgelaufene Geschäftsjahr zusammen.
Bei einer leicht gestiegenen Bilanzsumme auf 3,0 Mrd. Euro haben wir ein Betriebsergebnis von 30,4 Mio. Euro erreicht, obwohl der Zinsüberschuss mit 68 Mio. Euro aufgrund der Niedrigzinsphase deutlich unter dem Vorjahr lag. Durch die erneute Aufstockung des wirtschaftlichen Eigenkapitals auf 352 Mio. Euro incl. der Vorsorgereserven ist die Kreissparkasse solide aufgestellt und damit nach wie vor der starke Partner vor Ort. Das bestätigt auch das weiterhin hohe Kreditvolumen von 2,5 Mrd. Euro im Jahr 2016, was nicht zuletzt eine gute Marktstellung der Kreissparkasse widerspiegelt.
Die wohl auch in den kommenden Jahren anhaltende Niedrigzinsphase und der damit verbundene geringere Zinsüberschuss haben bereits Auswirkungen auf die Geschäftspolitik des vergangenen Jahres gehabt. Eine Folge daraus war u.a. die Anpassung der Gebühren für Girokonten und Kreditkarten. Ungebrochen ist das Vertrauen unserer Kunden in unsere Kompetenz. So ist, auch wenn hauptsächlich täglich fällige Produkte angeboten werden, eine Steigerung der Einlagen im Privatkundensegment um 3,5 % zu verzeichnen. Dabei akzeptieren die Kunden die Nullzins-Politik, scheuen aber weiterhin die Risiken von Aktienanlagen oder aktiennahen Produkten, die gerade in dieser Zeit erhebliche Dividendenerträge generieren könnten. Die Scheu vor Risiken ist nach wie vor größer als der Wunsch nach Erträgen. Sicherheit wird von 57 % unserer Kunden als Anlagemotiv genannt.
Für Einlagen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) und den Landesbanken hat die Kreissparkasse im Jahr 2016 allein 277.000 Euro an Zinsen gezahlt. Durch erhöhte Einlagenzufuhr und die Reaktionen der Mitbewerber war die KSK gezwungen, bereits ab Herbst 2016 Kommunen Verwahrentgelte in Rechnung zu stellen. Im Jahr 2017 wird das auch für Firmenkunden ein Thema sein. „Unser Bestreben ist weiterhin, die Negativzinsen nicht auf den Privatkundenbereich auswirken zu lassen, solange es wirtschaftlich möglich ist. Hier entsteht eine politisch erzwungene Schieflage, die wir versuchen, im Sinne unserer Kunden zu lösen“, so Rainer Burghardt.
Ein positiver Effekt der niedrigen Zinsen ist die ungebrochene Nachfrage im Kreditbereich. Aufgrund einer soliden wirtschaftlichen Entwicklung in der Region wurden hierfür weder Risiken noch Wertberichtigungsbedarf ermittelt. Allein für 44 Existenzgründungen wurden 9,6 Mio. Euro bewilligt. 106 Mio. Euro für private Baufinanzierungen in 2016 bildeten einen wichtigen Bestandteil des Kreditwachstums und zeigen den deutlichen Trend zu Investitionen in Sach- und Immobilienwerte.
Auch hier hat die Politik durch die Einführung der „Wohnimmobilienkreditrichtlinie“ erheblichen Einfluss zu Lasten der Kunden genommen. Was ursprünglich als Verbraucherschutz gedacht war, schließt heute viele vom Erwerb einer Immobilie aus.
Das gute Maklergeschäft mit 241 vermittelten Objekten und einem Volumen von 47 Mio. Euro gegenüber 42 Mio. Euro aus dem Vorjahr ist wieder beachtlich. Eine gesunde Basis für das Immobiliengeschäft der Zukunft schafft auch die Lauenburgische Sparkassen Immobiliengesellschaft mbH, die mit einem Partner ein viel versprechendes Baugebiet in Escheburg mit ca. 150 Grundstücken erworben hat, das ab 2018 vermarktet wird.
Beim Thema Digitalisierung nehmen wir eine zunehmende Akzeptanz für flexible und mobile Banking-Lösungen bei unseren Kunden wahr. Die Bankgeschäfte werden großenteils online erledigt und das mittlerweile häufig von Tablet und Smartphone. Dieser Entwicklung haben wir mit der Einführung der neuen InternetFiliale 6.0 Rechnung getragen. Papiergebundene Kontoauszüge werden sich auf lange Sicht durch das Elektronische Postfach erübrigen, was 41 % der Kontoinhaber gegenüber 17 % im Vorjahr eingerichtet haben. Gerade in diesem Punkt verbindet sich optimale Umsetzung digitaler Lösungen zum Wohle unserer Kunden mit nachhaltigem Handeln.
Für 2017 liegt das Hauptaugenmerk der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg aufgrund der Prognose anhaltender niedriger Zinsen und damit niedriger Erträge auf der Minimierung von Sach- und Personalkosten. Dabei können wir dank unserer guten Ausgangslage mit solidem Eigenkapital und ordentlicher Ertragslage sehr strukturiert und im Sinne unserer Mitarbeiter und Kunden vorgehen. Wir haben etwas mehr Zeit als andere Mitbewerber, um auf die Entwicklung reagieren zu können. Eine weitere Stellschraube ist die Nutzung der fortschreitenden Digitalisierung, die sich am Kundenverhalten orientiert und die Arbeitswelt der Mitarbeiter optimiert und verändert. „Mehr Flexibilität und Mobilität eröffnet uns und unseren Kunden Möglichkeiten, die wir nutzen wollen“, so Vorstand Udo Schlünsen.
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